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KBK dankt rund 70 engagierten Amphibienhelfern

Dankeschön des KBK und Informationsaustausch in der Hülser Bergschänke

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Eine Gruppe Amphibienhelfer sitzt in einem Biergarten

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Einen gesunder Rücken und keine Angst vor „wilden Tieren“: Diese Eigenschaften zeichnen die ehrenamtlichen Amphibienhelfer und -helferinnen des KBK aus. Der Kommunalbetrieb Krefeld (KBK) lud heute die rund 70 Freiwilligen in die Hülser Bergschänke ein, um ihnen für ihr Engagement zu danken. Frühmorgens und spätabends waren die Naturfreunde von Ende Januar bis Mitte April unterwegs. Bei Regenwetter und Temperaturen über acht Grad begann in der Regel ihr Einsatz. Zum Licht einer Stirnlampe haben sie sich über die im Boden eingelassenen Eimer entlang der Schutzzäune gebeugt und die wandernden Kröten, Frösche und Molche nach ihrer Art bestimmt, gezählt, in Listen eingetragen und sie sicher über die Straße Richtung Laichgewässer gebracht. 

Seltene Kamm-Molche gesichtet

Zwar liegt die Bilanz der gesammelten Kröten, Frösche und Molche noch nicht vor, dennoch sind die Zahlen rund um den vom KBK und den ehrenamtlichen Helfern in Krefeld getragenen Amphibienschutz beeindruckend: Neun vom KBK aufgebaute Amphibienschutzzäune im gesamten Stadtgebiet mit 261 Eimern und einer Gesamtlänge von 5,5 Kilometern betreuten die rund 70 Helferinnen und Helfer. Fünf Zäune wurden im Norden Krefelds installiert (Boomdyk, Steeger Dyk, Flünnertzdyk, Schroersdyk und an der Rennbahn) und vier im südlichen Teil des Stadtgebiets (Ossumer Straße, Lohbruchweg, Kurkölner Straße und im Crönpark). Quasi überrannt wurden die Helfer am Abend des 24. März im Crönpark von insgesamt 1443 Teich- und 421 Bergmolchen, als nach einer langen Trockenperiode endlich Regen einsetze. Auch die seltenen Kamm-Molche wurden bei den Sammelaktionen durch die Helfer erneut im Stadtgebiet gefunden. 

Der Steeger Dyk wurde nicht mehr wie im Vorjahr gesperrt. Anhand der Sammelergebnisse aus dem letzten Jahr konnten die Abschnitte identifiziert werden, auf denen das Gros der Amphibien die Straße quert. Hier wurden 2025 erneut Schutzzäune aufgebaut. Die Stadtverwaltung ordnete Tempo 30 km/h an, um Helfer und Amphibien zu schützen. Auf der Kurkölner Straße in Linn wurde ein kurzer Abschnitt tageweise gesperrt.

Hohes Engagement für den Artenschutz

Die Amphibienhelfer gehören teils dem NABU an, andere hatten sich als Einzelpersonen oder Familien bei Biologin Gerlinde Butzke-Meyer gemeldet, die im Auftrag des KBK den Einsatz koordiniert. Die Helfer werden möglichst in der Nähe ihres Wohnorts eingesetzt. Durch einen Aufruf im Instagram-Kanal des KBK stießen in diesem Jahr zahlreiche neue Helferinnen und Helfer dazu. Mitarbeiter der Hülser Außenstelle der zum Kreis Wesel gehörenden Biologischen Station übernahmen die Schulung der Freiwilligen. Denn auch das Bestimmen der Art gehört zur vielfältigen Aufgabe der Amphibienhelfer. 

„Ihr Einsatz für Krefelds Frösche, Kröten und Molche ist wichtig, denn bestimmte Amphibienarten haben ihr Hauptverbreitungsgebiet in Deutschland“, dankte der Leiter der KBK-Unternehmenskommunikation Jochen Heimberg den Helfern. „Den Landkreisen und Städten kommt die besondere Verantwortung zu, diese Arten zu erhalten. Ohne ihr Engagement wäre das nicht möglich“, lobte Heimberg den Einsatz der Amphibienschützer.  

Hintergrund 

Durchschneidet eine Straße den Weg zum Laichgewässer, werden die Molche von Amphibienschutz-Zäunen am Überqueren der Fahrbahn gehindert. Dabei handelt es sich um etwa kniehohe Kunststoffbahnen, deren unterer Rand in den Boden eingegraben werden muss. Die Amphibien wandern dann parallel zum Zaun und fallen in einen der etwa alle 20 Meter in den Boden eingelassenen Eimer. Wie die Amphibien waren auch die Helfer des KBK abends, nachts oder frühmorgens unterwegs. Die eingesammelten Amphibien werden nach ihrer Art zu bestimmt, ihre Anzahl notiert und schließlich auf der anderen Straßenseite auszusetzen. Auch das Instandsetzen der Zäune ist Teil der Aufgabe, die durch Sturm oder rücksichtslose Autofahrer immer wieder beschädigt werden.